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Rotkäppchen schon weg?

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jacobi22:
Wo das los ging und die ersten Wölfe unten in Sachsen waren, hat man hier schon die Ängste der Bauern diskutiert. Kein Problem, ihr bekommt alles ersetzt... Ja denkste....
Beim Bio-Schafbauern im nördlichen Nachbardorf waren sie jetzt 5x. Beim 1. Mal: der Zaun muß höher, da fehlen 10cm, beim 2. Mal stritt man, ob es überhaupt ein Wolf war. Inkl. Authopsie, DNS-Probe usw, das volle Register, andere wollen ja auch mit verdienen.
Beim dritten Mal meinte man, irgendwer hätte vielleicht die Tür aufgelassen, beim 4. Mal war es ein kleines Stück Zaun, das runter gedrückt wurde und zuletzt eine mangelnde Mitwirkungspflicht, Esel oder spezielle Hunde soll er sich anschaffen.
Vater des Bauern ist Bundestagsabgeordne ter der CDU, hat auch nicht geholfen.
Der erste Überfall im Landkreis war beim Schafbauern im westlichen Nachbardorf. Der betreut die Schafe der Leute hier, so ca 100 Stück, mit denen zieht er nach alter Tradition noch durch Wiesen und Wälder. Hat drei Jahre gedauert, bis er 20 % des Schadens beim ersten Überfall bekommen hat, das waren damals 11 Schafe auf Schlag. Ich glaub, 240 Tiere sind es in meiner Ecke seit der Wolf hier ist, das meiste davon Schafe, aber auch Kälbchen, alles keine Stalltiere.

Bei mir war bisher nur dieser Freund hier, diesmal selber fotografiert  :wink:


Hab einen großen Hund, eine Bellmaschine, da kommt der Wolf zu letzt, er hat es woanders leichter Futter zu beschaffen.
Und ein Igelpärchen wohnt hier seit vielen Jahren, ab und an dackeln sie mit ihren Kids über den Hof

evaki:

--- Quote ---beim 2. Mal stritt man, ob es überhaupt ein Wolf war. Inkl. Authopsie, DNS-Probe usw, das volle Register, andere wollen ja auch mit verdienen.
--- End quote ---

Ja, da steckt, soweit ich richtig erinnere, auch die Frage (DNS) dahinter, ob das möglicherweise Mischlinge sind. Könnt man vielleicht ja sagen: "das ist gar kein reinrassiger Wolf", gibts keine Kohle.  8-)
Wie die Rechtssituation in einem solchen Falle aussieht, weiß ich natürlich nicht. Juristen biegens sich ja zurecht, wenn die Gesetze, Erlasse etc. keine eindeutige Aussagen beinhalten. Kennt man ja, so mit "unbestimmten Rechtsbegriffen".
MfG. Evaki

p.s. Kann die Waschbären auch innen Backofen schieben?
Und 'nen leckeren Salat mit Thüringer Leinöl dazu?

jacobi22:

--- Quote ---soweit ich richtig erinnere, auch die Frage (DNS) dahinter, ob das möglicherweise Mischlinge sind
--- End quote ---
Ja, solche Analysen werden da schon gemacht, nix dagegen. Aber dem Schäfer oder dem Besitzer der Schafe ist egal, ob der Wolf mal ein "Schäferstündchen" mit einem Hund irgendwann in grauer Vorzeit hatte. er hat, entgegen aller Versprechen der Politik die Last alleine zu tragen. Viel mehr als 30% Schadensersatz hat noch keiner der Schäfer hier bekommen. Alles geht auf seine Kosten, er muß für die Sicherheit sorgen, sprich Zäune bauen, sich spezielle Wachhunde oder Esel zu legen, nur damit die Leute beim NABU usw ein feuchtes Höschen bekommen. Da muß man sich nicht wundern, wenn die Stimmung im Land umkippt. Anfangs waren ja alle begeistert, meistens die, die in ihren Betonblöcken wohnend noch nie einen Wald gesehen haben. Nun schleichen die Tiere durch die Ortschaften und irgendwann wird da auch etwas passieren, wenn Oma Hildegard im Garten stolpert und der Wolf Hunger hat. Die hat man vor hunderten Jahren schon mal ausgerottet, da war hier noch Platz und nur 2 Mio Menschen im deutschen Raum. Und das wird auch wieder passieren.
In einer Doku auf NatGeo Wild hat man die Wölfe per GPS verfolgt. Einer von hier ist schnurstraks Richtung Hamburg, einmal durch die Elbe bis an den Ortsrand. Da ist er umgekehrt, vielleicht war es ihm zu laut, zu dreckig, zu wenig zu fressen. Was denkst du, was das für einen Aufschrei gibt, wenn der in eine City zieht?

evaki:

--- Quote ---Da ist er umgekehrt, vielleicht war es ihm zu laut, zu dreckig, zu wenig zu fressen.
--- End quote ---
Nee, wahrscheinlich die einseitige Ernährung. Wer will nur noch die weggeworfenen Behälter von MAC, Burger usw. auslecken. Sowat is für Deinen Waschbär janz nett, weil der auch noch die Vor- und Nachspeisen findet.
MfG. Evaki

evaki:
Hab' soeben von unserem Redakteurfuzzi die wwf-Pressemeldung von heute Mittag bekommen:
(Wieso liest der "mein" Forum?)

--- Code: ---Pressemitteilung

73 Wolfsrudel in Deutschland
WWF sieht Bundesländer in der Pflicht: "Anstatt Stammtischparolen braucht es konsequenten Herdenschutz und mehr Unterstützung für Tierhalter."

Berlin, 22.11.18: Aktuell sind in Deutschland 73 Wolfsrudel bestätigt. Das geht aus einer Erhebung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) und der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) hervor, die am Mittwoch in Berlin vorgelegt wurde.  Hierzu erklärt Dr. Diana Pretzell, Leiterin Naturschutz in Deutschland beim WWF:

"Die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland ist eine Bereicherung für unsere heimische Artenvielfalt - und zugleich eine Herausforderung. Schein-Debatten um No-Go-Areas für Wölfe, Wolfshatzen und Obergrenzen täuschen über die wahren Probleme hinweg. Das geht  nicht nur zulasten des Wolfes, sondern auch zulasten von Schäfern und Nutztierhaltern.

Die Europäische Kommission hat jüngst entschieden, dass Herdenschutzmaßnahmen zur Vermeidung von Übergriffen durch Wölfe auf Weidetiere zu 100 Prozent durch die Mitgliedstaaten finanziert werden können, ohne dass dies als unzulässige Beihilfe gilt. Die Bundesländer müssen diese Chance nun in  konkrete Taten für ihre Landnutzer umsetzen statt den Wolf für  Stammtischparolen zu missbrauchen. Sie können zügig dafür sorgen, dass Nutztierhalter wie etwa Schäfer vollumfänglich unterstützt werden. Wir brauchen Prävention, Beratungsangebote für betroffene Nutzergruppen und eine schnelle, unbürokratische Kompensation von Wolfsübergriffen auf Weidetiere."

Hintergrund
Früher lebte der Wolf ganz selbstverständlich in unseren Wäldern. Dann wurde er brutal ausgerottet. Nun kehrt der Wolf als natürlicher Bewohner und wichtiger Teil unseres Ökosystems zurück. Seine Rückkehr ist ein großer Erfolg für den Artenschutz, bedeutet aber auch eine Herausforderung, zum Beispiel für Landwirte und Nutztierhalter. Um das Zusammenleben mit großen Beutegreifern durch Kommunikation, grenzüberschreitende Zusammenarbeit und den Austausch von Wissen zu verbessern hat der WWF das Projekt "Euro Large Carnivores" mit 16 Partnerorganisationen in ganz Europa ins Leben gerufen: www.eurolargecarnivores.eu   

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