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WebsiteBaker Support (2.8.x) => Hilfe & Support (deutsch) => General Help & Support => Diskussion über WB (closed) => Topic started by: Adrian2k7 on May 22, 2010, 04:14:09 PM

Title: Wirklich GPL?
Post by: Adrian2k7 on May 22, 2010, 04:14:09 PM
Hi,

auch wenn das sicher schon einige Male angesprochen wurde, wollte ich nochmal darauf hinweisen, dass GPL eher kontraproduktiv ist. Aus meiner Sicht es damit nicht möglich WB für kommerzielle Projekte einzusetzen, jedenfalls nicht mit eigenen Erweiterungen, da diese unter der GPL-Lizenz zwangsläufig auch unter GPL stehen müssen.
Zumindest ist das meine Intention aus der Antwort zu folgender Frage: http://www.gnu.org/licenses/gpl-faq.html#GPLAndPlugins

Es mag zwar Plug-In (hier Add-Ons) geben für die das nicht gilt, aber ich denke die meisten greifen wieder auf die Funktionalität von WB zurück, z.B. indem Sie einfach die Rollen des gerade eingeloggten Nutzers abfragen, die Captcha-Integration nutzen oder eben irgendwelche API-Methoden verwenden. Da ist meiner Meinung nach auch die Dokumentation falsch: http://www.websitebaker2.org/de/download/lizenz.php

Ob sich Ryan damals irgendwas dabei gedacht hat, vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Viele (besonders junge) Entwickler entscheiden sich für die GPL, da sie nichts anderes kennen oder irgendwie alles (scheinbar) unter GPL steht. Dank Linux wird GPL da scheinbar leicht mit Open Source gleichgesetzt. Naja. Leider ist diese Lizenz für den kommerziellen Einsatz nicht sehr nützlich.

Besser wäre hier sowas wie LGPL, APL, EPL, BSD oder MIT.
Eine moderne Alternative, dich aber nicht so toll finde, ist der Einsatz von zwei Lizenzen gleichzeitig. Da wird einmal GPL zur Verfügung gestellt und gleichzeitig eine kommerzielle Lizenz.

Zum Wechseln der Lizenz. Ist doch ganz einfach: neue Version (2.9), neue Lizenz.

Für Templates und Sprachdateien sollte die GPL kein Problem sein, da diese ja nur verwendet werden.
Title: Re: Wirklich GPL?
Post by: Hans Toolbox on May 22, 2010, 05:22:37 PM
ALLE Fragen sind beantwortet worden!
Nur ein wenig tiefer in's Forum schauen.
Dort findet man auch viele kommentierte Texte zur GPL.
Hat man diese gelesen und verstanden, gibt's auch keine Verirrungen a la
Es mag zwar Plug-In (hier Add-Ons) geben für die das nicht gilt....
mehr.

Um schon mal vorzugreifen. Entwickle und verkaufe soviel Du willst. Es wird Dich niemand dabei stören, solange die GPL beachtet wird.  Für Modul-Entwickler gibt's im Forum einen extra angefertigten Text (https://forum.WebsiteBaker.org/index.php/topic,14373.0.html).

Wundere Dich also bitte nicht darüber, wenn sich sonst niemand mehr zu diesem Thema meldet.

Edit: Wenn die Anfrage eher der Philosophie und Ideologie der GPL gegolten hatte, dann viel Spaß mit Graswurzelbewegung, Warlords, Linksfaschismus und deutscher Vereinskultur.  :evil: (stammt nicht von mir, leider  :roll: )
Das wird aber wahrscheinlich nur unter <OFFTOPIC> und <SATIRE> geduldet.   :-D
Title: Re: Wirklich GPL?
Post by: Adrian2k7 on May 23, 2010, 10:47:30 AM
Danke für deine Antwort. Ich hatte nach "license" und "gpl" gesucht, bin da aber nicht so richtig fündig geworden und in irgendeinem Thread mit zu vielen Beiträgen gelandet. Wollte auch nicht das ganze Forum abgrasen.

Die FAQ beantwortet eigentlich schon warum GPL für kommerzielle Projekte nicht geeignet ist:
Quote
Q.3: Kann ich mein Modul, das unter der GPL steht, verkaufen, oder sonst wie damit Geld verdienen?
A: Auch wenn Sie im Internet immer wieder etwas anderes Lesen: die Antwort lautet „Ja“, Sie dürfen soviel Geld dafür verlangen, wie sie wollen. Sowohl für Ihr Modul selber (niemand kann Ihnen vorschreiben das Modul kostenlos abgeben zu müssen), als auch für Installation, Support, Wartung, kundenspezifische Erweiterungen, u.s.w.
Allerdings darf der Kunde/Käufer (so sieht es die GPL vor) das Modul beliebig (auch kostenlos) weitergeben.
(Siehe zum Thema verkaufen von GPL-Software: http://www.gnu.org/philosophy/selling.html).
Das Einzige wofür Sie kein Geld verlangen dürfen ist für die Bereitstellung des Quelltextes (Sie müssen jedem der Ihr Programm besitzt auch den Quelltext zur Verfügung stellen. Im Falle eines PHP-Programms erübrigt sich dies natürlich zumeist).

Man mussden Quelltext zur Verfügung stellen und das gilt m.E. auch für Software die auf einem Webserver läuft (http://www.gnu.org/licenses/gpl-faq.html#GPLOtherThanSoftware -> A company is running a modified version of a GPL'ed program on a web site. Does the GPL say they must release their modified sources?).

Es ist ja auch nett, dass die Entwickler sich "einig" darüber sind, dass kommerzielle Module erlaubt sind, das sollte dann aber auch in einer liberaleren Lizenz deutlich werden.

Wie gesagt, als Alternative gibt es immer noch WB doppelt zu lizensieren. GPL für freie Nutzung und eine kommerzielle Lizenz für alles andere. Das könnte dann sogar etwas Geld einspielen.

Ich will hier auch keinen Flamewar oder so Quatsch vom Zaun brechen, aber als Softwareentwickler kann ich einfach nicht auf GPL zurückgreifen.
Title: Re: Wirklich GPL?
Post by: Hans Toolbox on May 23, 2010, 02:41:39 PM
Das Duale Modell käme sicherlich vielen entgegen.
Jetzt haben wir statt eines einzelnen Copyrighthalters einen deutschen Verein. Da schlägt dann schon mal vereinzelt die deutsche Eiche zu, soll heißen, daß u.U. alles noch unbeweglicher werden könnte; ganz abgesehen von der erforderlichen Zustimmungs der Entwickler. Letztendlich ist NUR der Core betroffen, so daß hier als Folge mehr Klarheit einziehen würde (Was ist Core?)
Oder auch so: Einem Einzelnen kannste mal ein Angebot machen, welches er nicht abschlagen kann.....
Wovor hat ein Verein die größte Angst? Guggs Du...  :-D

<offtopic>
In meinem Technikerumfeld werden mehr "eigenständige Programme" statt Module in WB verwendet, was diverse Vorteile hat (Unter anderem Stabilität statt Dauerbaustellen oder Vollwaisen, oder einfach attraktivere Apps"- Leute, bitte nicht hauen.) Baust Du Dir entsprechende Wrapper für unterschiedliche CMS, falls diese nicht schon von der Anwendung angeboten werden, kannst Du einige Probleme abhaken.

Apropos GPL: Man kann sich 'ne Borland-IDE oder anderes (PD) "ziehen" und unbekümmert Programme für WIN oder Unix entwickeln und verkaufen. Man könnte auch sagen: GPL = "Kalter Krieg" Aber sind wir nicht alle ein wenig Krieger?  :-D
</offtopic>
Title: Re: Wirklich GPL?
Post by: thorn on May 23, 2010, 03:41:15 PM
Man mussden Quelltext zur Verfügung stellen und das gilt m.E. auch für Software die auf einem Webserver läuft (http://www.gnu.org/licenses/gpl-faq.html#GPLOtherThanSoftware -> A company is running a modified version of a GPL'ed program on a web site. Does the GPL say they must release their modified sources?).
Nein, eben nicht! Genau aus dem Grund wurde ja noch die AGPL geschaffen.
Die GPL zielt einzig auf die Verteilung der Software ab. Das Ausführen der Software auf einem Server (auch wenn er von "Außen" zu erreichen ist) schafft nicht die notwendigen Voraussetzungen um von einer Weitergabe der Software im Sinne der GPL(v2) zu sprechen.
Siehe z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/GNU_Affero_General_Public_License

Quote
Es ist ja auch nett, dass die Entwickler sich "einig" darüber sind, dass kommerzielle Module erlaubt sind, das sollte dann aber auch in einer liberaleren Lizenz deutlich werden.
Die Entwickler sind die einzigen, auf die es dabei ankommt!
Quote from: http://www.gnu.org/licenses/gpl-faq.html#WhoHasThePower
Who has the power to enforce the GPL?
    Since the GPL is a copyright license, the copyright holders of the software are the ones who have the power to enforce the GPL. If you see a violation of the GPL, you should inform the developers of the GPL-covered software involved. They either are the copyright holders, or are connected with the copyright holders

Natürlich hast du recht daß es da gehörig Rechtsunsicherheit gibt. Ich würde mein Haus nicht aufgrund einer quasi mündlichen Zusage der Entwickler aufs Spiel setzen ...


Quote
Ich will hier auch keinen Flamewar oder so Quatsch vom Zaun brechen, aber als Softwareentwickler kann ich einfach nicht auf GPL zurückgreifen.
Hm, ja. Das alte Vertriebsmodell (Ich entwickle ein Programm, brenne es auf CD, packe noch 'nen schönen Kopierschutz mit drauf, und eine Zwangsregistrierung dazu -- und schon fließt das Geld - wie es in den 80'er/90'er Jahren noch üblich war [und möglicherweise von Firmen wie MS oder Adobe schon wieder eingeführt wurde?]) funktioniert mit Software unter GPL natürlich nicht mehr so richtig.
Damit sind wir dann auch schon beim Kerngebiet der GPL.
Aber hier prallen leicht mal verschiedene Welten (und Ansichten) aufeinander.

Bei Software unter GPL verdient man heute wohl eher mit dem Einsatz der Software (als Dienstleister z.B.).
Als (freier) Entwickler, der davon leben muß, ist man da natürlich etwas angeschmiert.


Das ist natürlich alles meine ganz persönliche Meinung.


thorn.